Wildes Montpellier – wo Stadt und Natur sich begegnen
Wer an Montpellier denkt, hat meist bunte Plätze, geschäftige Straßen und moderne Straßenbahnen im Kopf. Doch hinter den Fassaden der Stadt verbirgt sich eine überraschende Wildnis. Zwischen Flüssen, Parks und sogar in den Straßen selbst lebt eine Vielfalt an Tieren, die kaum jemand vermutet.
Rückkehr der heimischen Tiere
In den letzten Jahren haben Otter in die Region zurückgefunden – lange Zeit als verschwunden geglaubt, leben sie heute wieder am Lez und in Antigone. Auch Fledermäuse flattern nachts durch die Stadt, geschützt und doch schwer zu beobachten. Selbst große Raubvögel wie der Uhu nisten mittlerweile am Rand von Montpellier.
Vielfalt in Stadt und Umgebung
Montpellier ist Heimat von Schlangenarten, seltenen Vögeln wie der Großtrappe (Outarde canepetière) und sogar von Nilgänsen, die sich an die städtischen Teiche angepasst haben. Wer ans Meer fährt, stößt auf ein weiteres Naturwunder: In den Kanälen von Sète wurden wieder Seepferdchen entdeckt – ein Zeichen dafür, dass auch die mediterranen Gewässer vor der Haustür eine reiche, fragile Welt bergen.
Schutz und Bewusstsein für die Natur
Die Stadt arbeitet aktiv daran, diese Vielfalt zu erfassen und zu schützen. Mit Programmen zur Biodiversität, Apps wie iNaturalist und wissenschaftlichen Partnerschaften werden die Tiere dokumentiert – mehr als 4.000 Arten sind bereits erfasst. Ziel ist es, Natur nicht nur zu bewahren, sondern auch den Bewohnern bewusst zu machen, dass selbst eine Großstadt ein Ort wilder Begegnungen sein kann.
Für Besucher eröffnet sich damit ein faszinierender Blick: Montpellier ist nicht nur Kultur- und Studentenstadt, sondern auch ein kleines Naturparadies. Wer genau hinschaut, entdeckt Spuren einer Wildnis, die sich leise, aber kraftvoll ihren Platz zurückerobert.