Abkühlung gesucht? So erleben Einheimische die Flüsse rund um Montpellier

Wo kühlt man sich in Montpellier ab, wenn das Thermometer im Hochsommer auf über 35 Grad klettert?

Neben dem Mittelmeer zieht es viele Einheimische und Besucher an die Flüsse rund um die Stadt. Besonders der Lez und die Mosson sind seit jeher beliebte Rückzugsorte: Unter schattigen Bäumen rauscht das Wasser, kleine Badestellen öffnen sich zwischen den Steinen, und die Atmosphäre vermittelt ein Gefühl von Ursprünglichkeit – ein wohltuender Kontrast zum lebhaften Strand.

Baden verboten – warum Montpellier zögert

Während in Paris seit Juli das Baden in der Seine nach Milliardeninvestitionen offiziell erlaubt ist, bleibt Montpellier zurückhaltend. Hier gilt nach wie vor: Schwimmen im Fluss ist verboten. Zwar diskutiert die Métropole seit Jahren über eine mögliche Freigabe bestimmter Uferbereiche, doch die Umsetzung ist teuer und komplex.

Ein sensibles Ökosystem

Ein Grund dafür liegt in den ökologischen Rahmenbedingungen. Teile des Lez stehen unter Natura-2000-Schutz und sind wertvoller Lebensraum für seltene Arten. Hinzu kommt, dass Fachleute im Hochsommer regelmäßig vor Cyanobakterien warnen, die sich bei Hitze schnell ausbreiten und für Menschen wie Tiere gefährlich werden können. Am Mosson ist die Situation noch spezieller: In Dürrezeiten wird der Fluss teilweise aus dem gereinigten Wasser einer Kläranlage gespeist. Um Klarheit zu schaffen, läuft derzeit ein umfassendes Analyseprogramm zur Wasserqualität – Ergebnisse werden in etwa einem Jahr erwartet.

Sommerfrische ohne Sprung ins Wasser

Trotzdem suchen viele Einheimische weiterhin die wilden Uferstellen auf – ein vertrautes Ritual, das allerdings nicht ungefährlich ist. Für Gäste gilt daher: Das Baden ist offiziell untersagt. Wer die Flüsse dennoch besucht, findet andere Wege, sie zu genießen – bei einem Spaziergang am Wasser, einem Picknick im Schatten oder einfach, um die besondere Atmosphäre dieser Landschaft zu erleben.

So bleibt das Erlebnis ein Stück unverfälschter Sommerfrische – und zugleich ein Beispiel dafür, wie eng Natur, Kultur und Lebensfreude im Languedoc miteinander verbunden sind. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch hier offiziell gebadet werden darf. Bis dahin laden die Flussufer zum Entschleunigen, Entdecken und Durchatmen ein.

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